100 JAHRE TITANIC

Am 14. April 1912 um 23.40 Uhr kollidierte das Passagierschiff in einer windstillen, friedlichen Nacht mit der Spitze eines Eisberges. Sofort strömte das eiskalte Meereswasser durch das Leck und flutete das vermeintlich unsinkbare Schiff. Etwas mehr als 2 Stunden später zerbrach der Schiffsrumpf. Am 15. April, gegen 2.20 Uhr sank die RMS Titanic und über 1500 Menschen starben in dem eiskalten Wasser.

Die Titanic sollte der Inbegriff der Verwirklichung von Träumen sein. So wollte die Reederei "White Star Line" den damaligen starken Konkurrenzkampf zwischen den Reedereien durch den Bau der Titanic gewinnen. Ihr Name war dabei ebenso Programm wie jene der Schwesterschiffe, die Olympic und die Gigantic (die nach dem Untergang der Titanic in Britannic umbenannt wurde). Des Weiteren sollte der enorme Luxus alle Träume der reichen Oberklasse befriedigen und die Reise nach Amerika, den Traum vom Neustart ermöglichen. Gerade die Passagiere der dritten Klasse opferten oftmals ihr letztes Geld für eine Fahrkarte und gaben ihre Heimat auf, um in der Ferne ihr Glück zu machen. Doch der Traum vom schier unendlichen Luxus und vom schnellen Geld sowie der Traum eines von Menschenhand erbauten Schiffes, das über den Gesetzen der Natur thront, endeten in einer Katastrophe.

 

Mit: Juliane Schwabe, Philip Badi Blom, Ole Xylander 

 

Wie nähert man sich dem Thema: Zeugenaussagen, Statistiken, historische Einordnung, forensische Dokumentation oder groteske Überzeichnung? Olivier Garofalo entschied sich als künstlerischer Leiter für alles zusammen und schaffte es, trotz harter Stimmungswechsel ein umfassendes, eindringliches Bild zu zeichnen.

Badische Neueste Nachrichten, Armin Herberger

 

Von irgendwoher hört man eine Stimme, sie hallt durch die Gänge. Die Zuschauer der Lesung drehen sich verwirrt um, trauen sich aus der gewöhnten Theaterstarre heraus und suchen die Quelle der Worte. Das kahle Erscheinungsbild des leeren Kaufhauses mit seinen grauen Wänden unterstreicht die Surrealität des Unterganges des Schiffes, das damals als unsinkbar gehalten wurde. Ausrangierte Preisschilder und Werbetafeln werden zu Requisiten der Lesung.

Badische Neueste Nachrichten, Claudia Jordan