Beim Stadtspaziergang führt ein redseliger Bruchsaler Historiker das Publikum durch die Stadt und lässt es die spannendsten, skurrilsten und zum Teil verschlossene Orte in Bruchsal entdecken. Eine wahre Zeitreise beginnt, bei der man sich nicht wundern darf, wenn plötzlich Balthasar Neumann persönlich auftaucht, um seine Architektur zu erklären, Joß Fritz die Revolution ausruft und Fürst Metternich nach Amalie von Baden fragt. Oder vielleicht doch lieber zum Spargel-Stechen rausfahren oder auf der Raststätte die Autos zählen? Auf jeden Fall ein unvergessliches Erlebnis, bei dem die Bruchsaler Bürgerinnen und Bürger sich auch aktiv als Darsteller beteiligen können.
Text & Inszenierung: Olivier Garofalo
Mit: Charlotte Saphire Alten, Philip Badi Blom, Sandra Förster, Marian Funk, Cornelia Heilmann, Frederik Kienle, Andreas Krüger, Stefanje Meyer, Andrea Nistor, Sandra Pohl, Juliane Schwabe, Markus Wilharm, Ole Xylander
Unter der Leitung von Olivier Garofalo ließ das Ensemble der BLB die Geschichte sichtbar werden: Als Schumacher und Hausfrau an der Andreasstaffel, die dem Aufschwung eher skeptisch begegneten. Als Fürstbischof Franz Christoph von Hutten, der auf dem Belvedere das beidhändige Geldausgeben rechtfertigte. Der Revolutionsführer, der im Damianstor eine flammende Rede für die Demokratie hielt. Die Wirtshausbesucher, die im historischen Weinkeller die Wirtschaftskrise reflektieren zum allseits mitgesungenen "Brusler Droscht". Betroffen aufgenommen wurden die vorgelesenen Erinnerungen aus "Bruchsal unterm Hakenkreuz" im Cineplex, bevor im Triwo Technopark die Schauspieler als Umzugshelfer zwischen den Besuchern mehrere Räume hinweg agierten. Hier zeigte sich: Der Mensch steht immer im Mittelpunkt - als überall im Weg. Das aufwendige Programm wäre auch solcher im Veranstaltungskalender der "Heimattage" 2015 gut platziert, für eine einmalige Aufführung eigentlich zu schade.
Badische Neueste Nachrichten, Armin Herberger